Die Geschichte der Firma Briner ist eng mit der Stadt und der Region Winterthur verbunden. Als Eisenhandlung Furrer + Briner 1878 mitten in der Altstadt von Winterthur gegründet, entwickelte sich das Unternehmen im Zuge der Industriealisierung rasch zu einem wichtigen Zulieferer von Bau, Industrie und Gewerbe. Wachstumsbedingt begannen sich die Aktivitäten des Unternehmens schon Ende des 19. Jahrhunderts ins Industriegebiet Grüze zu verlagern, wo im Laufe der Zeit ein grosses Lager- und Produktionszentrum entstand. 2018 haben sich die Nachkommen der Firmengründer aus dem Stahl- und Haustechnikgeschäft zurückgezogen, um sich fortan auf das Liegenschaften-Geschäft zu fokussieren. Das Handelsgeschäft wurde von der Innerschweizer Arthur Weber-Gruppe übernommen, die den Betrieb am Standort weiterführt.
Jean Jacques Furrer und Johannes Briner-Steiner gründen die Kollektivgesellschaft Furrer + Briner. Als Geschäftszweck wird im Branchenregister «Eisenhandlung, Kohlen und Wasserleitungsartikel» angegeben. Das Gründungsdatum ist urkundlich belegt durch Mietvertrag mit der Freimaurer-Loge Akazia an der Oberen Grabengasse 97, das spätere Haus Graben 6 in Winterthur.
Im Jahre 1885 beginnt sich die Verlagerung der Firma Furrer + Briner in die Grüze abzuzeichnen. Beim Bahnhof Grüze wird ein Baueisenlagerplatz erworben und ein Magazin erstellt. Als weiterer Entwicklungsschritt folgt 1892 die Umwandlung der Firma in eine Kommanditgesellschaft unter dem Namen Briner & Cie. Jean Briner Sohn von Johannes Briner übernimmt die Geschäftsleitung. Jacques Furrer bleibt bis zu seinem Tod 1893 Teilhaber des Unternehmens.
Nach dem Tode von Johannes Briner 1899 wird aus der Kommanditgesellschaft wiederum eine Kollektivgesellschaft mit den Gesellschaftern Jean und Wilhelm Briner. Die Firma bezeichnet sich neu als Eisenhandlung am Graben 6 in Winterthur.
Auf dem eigenen Areal zwischen Bahn und St. Gallerstrasse in der Grüze wird 1900 ein für die damalige Zeit respektabler Magazin-Neubau mit Geleisanschluss erstellt.
1930 stirbt Jean Briner. Seine Ehefrau, Anna Briner-Bachofner, wird Inhaberin des Geschäftes. Ihre Interessen vertritt ihr Schwiegersohn Carl Huggenberg-Briner.
1958 tritt Carl Huggenberg-Briner aus dem Geschäft aus. Sein Sohn Carl Huggenberg-Hürst, in die Firma eingetreten 1948, wird Teilhaber.
Auf dem 15‘000 m2 grossen Areal im Industriequartier Grüze wird ein neues, grosszügiges Firmenzentrum erstellt. Eine lange Kranbahn ermöglicht die Entladung direkt vom Bahngleis.
Die zweite Bauetappe erfolgt 1960 mit der Erstellung einer Lagerhalle für Stabeisen, Röhren, kleinere Formeisen und Bleche. Über den Gleisanschluss auf der Nordseite können die Bahnwagen zum Entlad direkt in die Halle eingefahren werden.
Unter der Leitung von Carl Huggenberg-Hürst wird 1975 aus der Firma eine Aktiengesellschaft mit dem Namen «Briner AG Winterthur». An der Industriestrasse entsteht ein Gebäude für die Lagerung und den Verkauf von Eisenwaren, sowie ein Lager für Hochdruckrohrsysteme.
Die Firma Briner AG Winterthur feiert ihr Jubiläum «100 Jahre Briner Stahlhandel».
1981 wird das Lagerhaus Grüze II an der Industriestrasse 18 in Betrieb genommen. Das neue Lagerhaus wird sogar per Rohrpost mit der Grüze I verbunden. Im selben Jahr wird die Altstadt-Liegenschaft an der Neustadtgasse 1a verkauft. 1984 wird die Liegenschaft St. Gallerstrasse und 1985 das Haus Graben 6 verkauft.
Carl Huggenberg-Hürst übergibt die Geschäftsleitung an seinen Nachfolger Max Schoch. Er bleibt dem Unternehmen als Verwaltungsratspräsident bis zu seinem Tod 1993 verbunden.
1996 wird das Betriebsgebäude Grüze II erweitert. 2001 folgt die Büroaufstockung Grüze II. Das Betriebsgelände wird durch den Kauf von 3‘000 m2 Industrieland, westlich angrenzend an die bestehende Liegenschaft Industriestrasse 7, ergänzt. 2002 wird die neue Lagerhalle für Träger und Stabstahl in Betrieb genommen.
Die Briner Winterthur AG begeht das 125-jährige Firmenjubiläum.
Firmensplit in Briner AG Winterthur / Briner Logistik AG.
Konsolidierung des Aktienbesitzes.
Die Briner AG Winterthur übernimmt die Sanvortec AG in Dällikon. Kaspar Huggenberg, Neffe von Carl Huggenberg-Hürst, wird Verwaltungsratspräsident. Seine Wahl markiert den Übergang zur 5. Generation im Familienunternehmen. Nach einer strategischen Überprüfung wird das Unternehmen in Zukunft vermehrt auf erneuerbare Energie- und Heizsysteme setzen.
Auf dem Dach der Biegerei-Halle an der Industriestrasse 7 (Grüze I) entsteht ein grosses Solarkraftwerk. Die installierte Leistung beträgt 230 kW, der prognostizierte Ertrag entspricht dem Stromverbrauch von 50 Haushalten.
Christian Weber wird neuer Geschäftsführer der Briner AG Winterthur.
Kauf der Geschäftsliegenschaft in Dällikon, in der die Tochtergesellschaft Sanvortec AG ihren Sitz hat.
Am Standort Industriestrasse 18 entsteht die zweie Solaranlage (Grüze II). Die installierte Leistung beträgt 197 kW. Ebenfalls 2012 wird ein Online-Shop für Haustechnik-Artikel lanciert.
Im Oktober 2018 informiert die Briner AG Winterthur über ihre neue Ausrichtung. Die Innerschweizer Unternehmens-Gruppe Arthur Weber Holding AG hat am 25. Oktober 2018 das Handelsgeschäft von Briner übernommen. Die dazugehörenden Liegenschaften bleiben im Besitz der Briner-Nachkommen und firmieren künftig unter dem Namen Briner Immobilien AG. Beide Seiten haben einen langjährigen Mietvertrag unterzeichnet, womit sie ein deutliches Zeichen für den langfristigen Erhalt des Betriebes und der Arbeitsplätze in Winterthur gesetzt haben.
2019 sanierte die Briner Immobilien AG einen grossen Teil des Hallendachs an der Industriestrasse 7 in Winterthur. Die Eternit-Platten wurden sorgfältig rückgebaut und durch ein isoliertes Metalldach ersetzt, während der Produktionsbetrieb in den Hallen wie gewohnt weiterlief.